Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie genannt, ist eine der ältesten medizinischen Therapien. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde (TEN) und Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Phytotherapeutika enthalten Wirkstoffe aus Pflanzen bzw. Pflanzenteilen wie z.B. Blüten, Wurzeln und Blätter. Im Unterschied zu den chemisch definierten Arzneimitteln, die in der Regel nur einen oder wenige Wirkstoffe enthalten, sind Phytotherapeutika Vielstoffgemische, die aus hunderten unterschiedlichen Substanzen bestehen. Die einzelnen Substanzen sind jedoch nur in kleinen Mengen vorhanden.
Bis zu 70% der chemischen Arzneistoffe sind von Naturstoffen abgeleitet. Viele klassische Wirkstoffe wie das Schmerzmittel Morphin (Schlafmohn, Papaver somniferum) und das herzwirksamen Digitoxin (Roter Fingerhut, Digitalis purpurea) stammen aus Pflanzen. Auch Acetylsalicylsäure = ASS ist ein Abkömmling des in der Weidenrinde (Salix purpurea) enthaltenen Salicin.
